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LINUM trifft; Jesper Tillberg.

Während der letzten Jahre konnte man LINUM in der beliebten Interior-Design-Zeitschrift PLAZA Interiör entdecken und 2021 erhielten wir ihren Ehrenpreis in der Kategorie für Nachhaltigkeit. In einer Zeit, in der die sozialen Medien dominieren und die traditionellen Medien mehr und mehr um ihren Platz und Status kämpfen müssen, hat ein Treffen mit Jesper Tillberg, dem Chefredakteur von PLAZA Interiör, eine größere Relevanz als je zuvor.

Jesper Tillberg ist als Chefredakteur innerhalb der PLAZA-Gruppe für drei Zeitschriften verantwortlich: PLAZA Interiör, PLAZA Magazine und PLAZA Deco. Seine Liebe für die Form, Einrichtung, Möbel und den Ausdruck eines Zuhauses liegt ihm am Herzen und er ist somit zweifellos die richtige Person am richtigen Platz. Die aktuellen hohen Anforderungen an den Inhalt und dass jeder Artikel ein außerordentliches Leseerlebnis bieten muss, ist wirklich eine Herausforderung für Jesper Tillbergs Kompetenz als „Zeitschriften-Produzent“.

Fotograf: Jennifer Glans

Wie lange arbeiten Sie schon in der Presse und an welchen Titeln haben Sie im Laufe der Jahre mitgewirkt?

Ich habe Anfang der Neunziger angefangen, für Svenska Dagbladet zu schreiben, hauptsächlich in der Freitagsbeilage. Danach habe ich, außer einer Vielzahl von Radioprogrammen für Sveriges Radio P1, P2, P3, P4 sowie Dokumentationen für SVT, Artikel in unter anderem Dagens Nyheter, den Zeitschriften Vi, Residence, Resumé und natürlich in PLAZAs verschiedenen Titeln, Gourmet und PLAZA Magazine, PLAZA Deco, PLAZA Interiör veröffentlicht.

Finden Sie, dass sich die Rolle der Medien verändert hat, seit Sie vor fast dreißig Jahren in die Branche eingetreten sind?

Ja wirklich … In einer Zeit, in der man jederzeit fast alles bekommen kann, ist es besonders wichtig, einen „Freund“ zu haben, dem man vertrauen kann und der Dir hilft, die Gegenwart und die Entscheidung zwischen allen Ausdrücken, Neuheiten, Impulsen und Trends zu „bearbeiten“.  Wir leben auch in einer sehr zerstückelten Zeit, mit kurzen Einlagen, schnellen „Flashs“ und rasanten Feeds. Das hat die Rolle der Medien verändert und einige erfüllen einen gewissen Bedarf, die direkte und kurze Ansprache, während andere – Zeitschriften zum Beispiel – andere Bedürfnisse erfüllen.

Warum sind gedruckte Zeitschriften immer noch wichtig? Welche Rolle spielen sie?

Natürlich erfüllt der Puls des Internets einen großen Bedarf, aber die Angebote im Netz schaffen bei vielen Verbrauchern auch ein anderes Bedürfnis: die Sehnsucht nach Ruhe. Das Ausgewählte, Bearbeitete, bequem Sortierte zu erhalten, wo die Erzählungen und die Zusammenhänge einen wertvollen Augenblick im Alltag schaffen. Und da benötigt man die Zeitschriften, und besonders die in meinem Bereich, dem Design.

Heutzutage, mehr als jemals zuvor, geben Zeitschriften uns einen besonderen Moment für uns selbst auf der Couch; das ist in erster Hand nicht eine Anzahl Seiten Papier, die man kauft, sondern ein einzigartiger Augenblick, den man sich gönnt. Kurz gesagt, ein positives Eigenzeit-Erlebnis in einem Bereich, den man mag, zum Beispiel Innenarchitektur. Ich glaube, die Medien werden noch polarisierter werden. Teils die blitzschnellen Nachrichten, teils die luxuriöse Erzählung, in Wort und Bild. Und die Zeitschriften stehen für den zweiten Teil. Außerdem sprechen Zeitschriften wie ein Freund zu uns – jemand, dem wir vertrauen. Meine persönliche „Formel“ für die Schaffung einer Zeitschrift ist, dass sie 70 % Wiedererkennungseffekt haben muss und Du weißt, was Du bekommst – aber dass sie auch 30 % überraschende Aha-Erlebnisse enthalten muss.

Erzählen Sie uns von Ihrem Interesse für Inneneinrichtung. Welche Einrichtungsträume haben Sie selbst derzeit?

Ich liebe Interior Design, weil Möbel und Accessoires in erster Hand nicht nur eine Sammlung pfiffig konstruierter Gegenstände sind, die wir bei uns zu Hause verwenden, sondern weil sie etwas über uns selbst, wer wir sind und über unsere Träume berichten. Außerdem spiegelt das Design die Gegenwart wider – genauso wie Filme, Musik, Kunst.

Wir nähern uns dem Sommer und ich träume von Stoffen. Das ist ein ungewöhnlich gutes, und zumeist preiswertes Mittel, um einen Raum zu verändern. Du brauchst keine neue Couch zu kaufen, Du kannst sie einfach neu beziehen. Und plötzlich ist das ganze Zimmer, vielleicht sogar das Leben in ihm verändert. Ich habe während der Stockholm Design Week ein Sitzmöbel für die Möbelfirma Massproductions konstruiert. Den Sessel habe ich meinem Papa geschenkt. Er hat ihn auf die Insel Fårö mitgenommen und ich will ihn jetzt mit einem Stoff beziehen, um im Kopf ein weiches Gefühl zu schaffen und etwas Farbe in den Raum in seinem Sommerhaus zu bringen.

Worüber möchten Sie gerne in den nächsten Ausgaben der PLAZA Interiör berichten?

Wir hatten vor Kurzem die Möglichkeit zu zwei einzigartigen Interviews für PLAZA: zum Einen mit der Stardesignerin Patricia Urquiola, zum Anderen mit dem sehr etablierten Regisseur Pedro Almodóvar. Ich wusste, dass beide die Arbeit des Anderen mögen und dass Almodóvar sowohl seine Filme als auch sein eigenes Haus mit Urquiolas Design ausgestattet hat. Das inspirierte mich dazu, die beiden Profile zusammen zu setzen und etwas Ungewöhnliches zu tun, nämlich mit Patricia über Filme zu sprechen und mit Pedro über Design. Das war eine aufregende, gegenseitige Befruchtung! So etwas würde ich gerne wieder mal machen, mit dem Ziel die Quelle der Kreativität einer interessanten Person zu finden, die unsere Leser inspirieren kann.

Welche sind heute die drei großen Trends?

  1. Die Phantasie der Farben! Ich glaube, dass wir uns bei Farben mehr trauen und sie auf spannendere und dynamischere Weise kombinieren.
  2. Das Multifunktionale! Nach der Pandemie wird unser Heim auch weiterhin unsere Lebensbühne sein, wo Möbel und Räume gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllen. Der Esstisch ist gleichzeitig ein Schreibtisch, das Bett ist nicht nur ein Schlafplatz, sondern manchmal auch Arbeitsplatz. Dies wird Designvorschläge hervorrufen, die mehrere Bedürfnisse mit pfiffigen und ästhetisch geformten Funktionen erfüllen.
  3. „Die Magie liegt in der Mischung!“ ist mein Motto, wenn ich Zeitschriften erschaffe, und das gilt auch für unser Zuhause. Ich glaube, dass das uniforme Zuhause mehr und mehr durch eine persönliche Mischung ersetzt werden wird. Persönlich finde ich, dass das Wort „eklektisch“ abgenutzt klingt, aber das eklektische Zuhause wird eine zweite, kreative Wiedergeburt erleben. Das wird spannend.
Anzeige von LINUM im PLAZA Interiör.

LINUM verschenkt PLAZA Interiör.

Während eines begrenzten Zeitraumes schenkt Ihnen LINUM eine exklusive Ausgabe der Zeitschrift PLAZA Interiör. Ab Anfang Mai erhalten Sie sie kostenlos mit Ihrer Bestellung auf www.linumdesign.com und in unserem Geschäft am Karlavägen 64 in Stockholm.